Metalfest Loreley 2014 (19.-21.06.2014, St. Goarshausen) - Samstag, 21.06.2014

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BLEEDING RED
Den Auftakt am letzten Tag machen die Schwaben BLEEDING RED, die schon beim Soundcheck für den ersten Lacher sorgen, als aus dem Publikum der Ruf „Ich soll einen schönen Gruß von Anke sagen!“ ertönt, worauf Sänger Timo Joos mit dem obligatorischen „Danke!“ antwortet. Auch die STEEL PANTHER-Fans sind schon unterwegs, so daß BLEEDING RED sich über viele Zuschauer mit gruseligen Bandanas und noch gruseligeren Leggins freuen dürfen. Ich denke, den wenigsten Anwesenden ist die Band, die gerade mal ein Album auf dem Markt hat, bekannt, trotzdem kommen sie ganz gut an. Es sind schon relativ viele Leute unterwegs, die sich die Band mal ansehen, viel Action gibt es aber nicht, da werden BLEEDING RED wohl in den meisten Fällen als metallischer Weckruf mißbraucht. Musikalisch ist die Band wirklich nicht schlecht, sie legen einen recht kurzweiligen Auftritt hin, doch leider will der Funke nicht so recht überspringen. Da hätte man vielleicht auch mehr versuchen müssen, das Publikum zu animieren. Als erste Band des Tages auf jeden Fall aber gut zum Wachwerden und erstem Rübeschütteln. (Anne)

Setlist BLEEDING RED:
-
Frequencies
Thoughtcrime
Nameless

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BLUES PILLS
Nun erwartet uns eine der ungewöhnlichsten Bands des Festivals. BLUES PILLS wollen auf den ersten Blick nicht so wirklich ins Billing passen, tatsächlich stehen aber ganz schön viele Leute vor der Bühne.  Darunter auch ein junger Mann, der die ganze Zeit ein „Marry me, Elin!“-Schild in der Hand hält. Besonders erfolgreich scheint er damit jedoch nicht gewesen zu sein. Schon bevor die Multikultitruppe die Bühne betritt, hört man einige Fans „Devil Man“ singen, wie auch noch diverse Male während des  Auftritts und auch danach und selbst noch bei anderen Bands. Irgendwie scheint dieser Song einen besonderen Eindruck gemacht zu haben, obwohl ich sagen muß, daß ich die meisten der anderen heute gespielten Songs besser fand. Sängerin Elin steht eindeutig im Mittelpunkt der Truppe, ihr sieht man auch am meisten den Spaß an, den sie bei dem Auftritt hat, während die männlichen Bandmitglieder eher ein wenig steif herumstehen. Im Publikum wird fröhlich mitgewippt, jeder einzelne Song, vor allem natürlich das schon angesprochene „Devil Man“ bejubelt und die Band, die entfernt an Truppen wie GRAVEYARD erinnert, wird abgefeiert. Für mich ist es das erste mal BLUES PILLS, ich wollte die Band schon länger mal sehen, aber es hat nie hingehauen. Jetzt ist es endlich soweit und ich muß sagen: Joa. Gefällt mir. Überzeugt mich aber nicht zu 100%, aber vielleicht kommt das ja noch. Sehr sympathisch ist auf jeden Fall, daß Elin Larsson sofort nach dem Auftritt auch noch zu ihren Fans läuft, Autogramme schreibt und Fotos mit den Fans macht (wo war da eigentlich der Heiratswillige?). (Anne)

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BRAINSTORM
Schon zum zweiten Mal sind BRAINSTORM aus dem Schwabenländle an die Loreley gekommen. Daß die Band schon zu so früher Stunde auf die Bühne muß, nimmt sie mit Humor und Andy B. Franck  begründet das damit, daß man ja schließlich auch noch Fußball gucken wolle (für alle, die diesen Artikel erst in 5 Jahren lesen: Heute Abend spielt Deutschland gegen Ghana bei der WM). Das klingt logisch, mußte die Band vor 2 Jahren bei der EM dem Publikum noch den Spielstand durchgeben. Stolperfüßler Andy fällt derweil über die Monitorboxen. Überhaupt irritiert der Mann mit seinem Aussehen. Irgendwas zwischen Skaterboy und Midlife Crisis, dazu gefärbte Haare, das ist – strange. Zumal der Herr sowas wirklich nicht nötig hat. Andy B. Franck, der das Publikum spielend im Griff hat, sucht immer wieder die Nähe zu selbigem, schüttelt Hände an der Absperrung und kann die Zuschauer immer wieder leicht zum mitmachen animieren. Und wenn er dann mal nichts zu tun hat, weil gerade ein Gitarrensolo gezockt wird, dann räumt er mal eben die Bühne auf, wo der Wind, der Wind, das himmlische Kind, gerne mal die Aufbauten umweht. Auch sonst hat der Sänger allerhand Spaß auf der Bühne, sei es jetzt mit der aus dem Publikum geborgten aufblasbaren Gitarre oder dem Mikroständer als Penisersatz. Und so ganz nebenbei singt er auch noch und das gar nicht schlecht. BRAINSTORM gehören zu den Bands, die ich in kleinen Clubs besser finde als auf den großen Bühnen, aber viel falsch machen können die Schwaben eigentlich nicht, dafür haben sie zu viele wirklich gute Songs in petto. Jedes Festival braucht einfach eine richtig schön kernige Powermetalband. BRAINSTORM waren wie immer gut, allein es fehlte etwas der Zuschauerzuspruch. Doch wer vor Ort war, der sollte auch ordentlich Spaß gehabt haben. (Anne)

Setlist BRAINSTORM:
-
Firesoul
Falling Spiral Down
Words Are Coming Through
Shiva’s Tears
Erased By The Dark
Fire Walk With Me
All Those Words

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Sabiendas


TANKARD
Bei TANKARD geht von Anfang an der Punk ab. Gerre rennt wie von der Tarantel gestochen über die Bühne, reißt sich vor lauter Begeisterung gerne mal das T-Shirt hoch und präsentiert seinen Schwabbelbauchlappen. Er erzählt, daß er ’84 zum letzten Mal auf der Loreley war (METALLICA und so) und hier alles ganz super findet. Etwas verwirrend sind die „Ausziehen!“-Rufe, die Gerre entgegenschallen. Zum Glück weigert er sich, mit dem Hinweis, daß sie schon seit den 70ern keine Pornostars mehr seien. Wie auch immer, auch als ehemaliger Pornostar hat man ja noch viele Fans und zu „R.I.B. (Rest In Beer)“ von der neuen, gleichnamigen Platte läßt man sich von der Security ein paar Frauen bringen. Darunter auch die Trulla, die schon POWERWOLF die Titten entgegen gestreckt hat; sie darf jetzt dank intensiven Wackelns mit selbigen auf die Bühne und mit Gerre das Tanzbein schwingen. Der ist ganz ergriffen „Daß ich das noch erleben darf!“.  Zu „A Girl Called Cerveza“ muß Gerre aber doch mal nachfragen: „Frage an die Technik: Sind die Pyros kaputt oder sind die später für die großen? Oh…naja, leider sind die Pyros kaputt, dabei wollten wir heute eine Special Show spielen, da gestern ja unsere neue Platte erschienen ist.“ Naja, es geht auch ohne, die Zuschauer sind begeistert, bejubeln jeden einzelnen Song und singen mit, so laut und falsch es nur geht. Die Frankfurter sind eine Band, die vor allem Spaß machen soll, und das tut sie und der Gerstensaft fließt in Strömen. Prost! (Anne)

Setlist TANKARD:
Zombie Attack
The Morning After
Stay Thirsty!
Need Money For Beer
Rules For Fools
Rectifier
R.I.B. (Rest In Beer)
Chemical Invasion
A Girl Called Cerveza
Song ohne Namen?
(Empty) Tankard

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Grand Magus

Kataklysm

ENSIFERUM
Die Finnen von ENSIFERUM haben bisher am meisten unter dem schlechten Sound zu leiden. Der Sound ist brummig, baßlastig und so übel, daß man teilweise Schwierigkeiten hat, die einzelnen Songs zu erkennen. Weiter oben soll er jedoch besser gewesen sein. Vielleicht sollte der zuständige Soundmensch einfach ab und zu mal in die erste Reihe kommen. Desweiteren schocken ENSIFERUM mit ihrem neuen Schild, das das Keyboard ziert. Gut, das alte war schon lange mehr oder weniger baufällig und hundertfach geflickt – aber müssen es unbedingt gruselige LEDs sein? Ich glaube nicht, daß die damals sowas hatten… Egal, zurück zur Musik. Die Setlist, die die Finnen heute auffahren, ist auch etwas seltsam. Normalerweise präsentiert man auf so einem Festival ja mehr oder weniger eine Best Of. ENSIFERUM spielen allerdings zum Teil eher weniger bekannte Songs wie „Twilight Tavern“ und präsentieren einen neuen Song namens „The Night Is Silent“ (oder so ähnlich). „Pohjola“ wird heute, am Mittsommerabend (arme Finnen müssen die ganzen Feiern zu Hause verpassen) dem Heimatland Finnland gewidmet, der Jubel bei Ankündigung des Songs hält sich jedoch sehr, sehr in Grenzen. Warum man allerdings ein IRON MAIDEN-Cover spielen muß, wenn man selber mehr als genug richtig geniale Songs in der Hinterhand hat, das ist mir wirklich ein Rätsel. Alles in allem haben ENSIFERUM aber wieder einen schönen Auftritt hingelegt, der vor allem am schlechten Sound krankte. Das hat so manchem die Stimmung vermiest. Da hat es auch nichts geholfen, daß Bassist Sami Hinkka wieder die aberwitzigsten Grimassen zieht und post, als wenn es kein Morgen gäbe. Auch ist mir Petri Lindroos immer noch etwas zu steif, da könnte mehr kommen. Den Fans gefällt es trotzdem und die Truppe kann sich sogar über einige Crowdsurfer freuen, was längst nicht jede Band von sich behaupten kann. (Anne)

Setlist ENSIFERUM:
In My Sword I Trust
One More Magic Potion
From Afar
The Night Is Silent
LAI LAI HEI
Pohjola
Twilight Tavern
Wrathchild (IRON MAIDEN Cover)
Burning Leaves
Iron

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STEEL PANTHER
Die Amerikaner STELL PANTHER polarisieren. Die einen finden sie einfach nur großartig, die anderen einfach nur kacke. Ich muß gestehen: Ich finde sie großartig und mit jedem Mal, mit dem ich sie live sehe, noch großartiger. Die Band setzt zu Beginn ihres Auftritts vor allem auf ihr neues Album „All You Can Eat“, die Songs scheinen dem Publikum schon bestens bekannt zu sein und werden begeistert mitgesungen. Der Rest der Songs stammt vom Debut „Feel The Steel“, von „Balls Out“ gibt es mit „17 Girls In A Row“ nur einen einzigen Song. Naja, das Album steht ja auch auf dem Index. (Liebe Indizierungsstelle, würdet ihr eure Kinder mal als VIP zu einem STEEL PANTHER-Konzert schicken? Dann hätten sie wenigstens Kondome und müßten sich nicht heimlich Geschlechtskrankheiten holen). Und wer sich jetzt wundert, warum die Amerikaner in 60 Minuten Spielzeit gerade mal 10 Songs unterbringen, obwohl wohl keiner ihrer Songs die 6 Minuten-Grenze überschreitet: Der Vierer ist Weltmeister (mindestens!) im Dummlabern. Das fängt schon vor „Asian Hooker“ an, als die ersten rosa Tangas auf die Bühne fliegen und es herrliche Wortgefechte à la „…some of the last words my father told me before he died were...“ „Never tell Mommy where I sometimes touch you!“ gibt. Köstlich. Zu “Girl From Oklahoma” holt man sich traditionell einige Mädels auf die Bühne (auch hier gibt es ein Wiedersehen mit der vollbusigen All Bands-Fanin). Fies, wie die Deutschen sind, schmuggelt sich auch ein junger Mann mit auf die Bühne, dem zwar der Status „Lexxi’s boyfriend“ zugestanden wird, der die Bühne aber trotzdem verlassen muss. Zu „Community Property“ geht es auf der Bühne heiß her: Es gibt nackte Titten für alle (mutig, in Zeiten, in denen jeder den kompletten Auftritt mitfilmt und ins Internet stellt) sowie Frauenzungenküsse. Dazu viele in aufreizenden Posen tanzende Weiber, die die Musiker umgarnen. Oder, wie ein Zuschauer hinter mir laut bemerkt: „Ey, ihr seid emanzipiert! Und hier erniedrigt ihr euch selbst!“. Naja, jeder wie er’s mag. Lustig, daß wohl meine Theorie von den in Wirklichkeit ganz zahmen Kätzchen bestätigt wird, denn als eine Dame sich langsam und lasziv an den Beinen von Sänger Michael Starr hinaufstreichelt, macht der auf halber Oberschenkelhöhe mitten im Song mit einem gewagtem Satz und „Oh no, that tickles!“ einen Rückzieher. Ein Schelm, wer böses denkt… Die Mädels dürfen trotzdem bis zum Schluß bleiben und der Auftritt der bestangezogensten Band (warum nur ist mir im entscheidenden Moment nicht eingefallen, dem Lexxi zu stecken, daß lila die Farbe der unbefriedigten Hausfrauen ist??) des Festivals ist und bleibt ein wahres Fest. Sicher, musikalisch sind die Amerikaner nicht das Nonplusultra, aber ein Händchen für Ohrwürmer haben sie, Spaß machen sie und ihre Shows (inklusive Spiegelschrank und Schminkspiegel auf der Bühne) sind einfach immer ein Erlebnis. Wer die verpaßt hat, dem kann ich auch nicht helfen. (Anne)

Setlist STEEL PANTHER:
Pussywhipped
Party Like Tomorrow Is The End Of The World
Asian Hooker
If I Was The King
Glory Hole
Girl From Oklahoma
Community Property
17 Girls In A Row
Death To All But Metal
Party All Day (Fuck All Night)

live 20140621 0909 steelpantherlive 20140621 0907 steelpanther

Black Label Society

Kreator


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