Fazit:
Auch im Jahr 2017 war das Dong Open Air wieder ganz großes Kino. Dieses Mal hat man offensichtlich auch dem Wettergott im Vorfeld die richtigen Opfer gebracht, denn das Wetter hätte besser nicht sein können. Nicht zu heiß und nicht zu kalt, trocken, kaum Matsch – Metallerherz, was willst du mehr?
Auch bei den Essensständen scheint sich mittlerweile alles eingepegelt zu haben, hier gibt es kaum Veränderungen und nicht wirklich etwas, was gegenüber dem letzten Jahr erwähnenswert wäre. Außer dass der Veganstand berechtigterweise wieder expandiert ist und das Softeis zwar immer noch ganz und gar unmetallisch, aber trotzdem lecker ist.
Was mich aber von Jahr zu Jahr mehr stört: Zum einen spielen gefühlt immer die gleichen Bands. Da hat man hunderte von Bewerbungen vorliegen, könnte so vielen Nachwuchsbands eine Chance geben, aber dann hat man am Ende doch das Gefühl, dass fast nur die Kumpels der Orga spielen. Natürlich ist das auch eine Gratwanderung. Auch ich freue mich, wenn Stimmungsgaranten wie CROSSPLANE zum wiederholten Male spielen, wenn Bands wie ACYL oder SKYCLAD, die man außerhalb des Dongs in Deutschland ja fast gar nicht zu sehen bekommt, hier immer wieder spielen. Aber irgendwie geht damit auch der Spirit des Festivals verloren. So ein wenig zumindest. Ihr seht, ich bin selber hin- und hergerissen mit meiner Meinung.
Was mich aber wirklich stört: Die Bierstände auf dem Campinggelände. Einmal am Haldenhaus, und dann an diesem dubiosen Zelt, dessen Sinn und Zweck ich noch immer nicht verstanden habe. Diese Bierstände ziehen nur Zuschauer von den Bands ab. Natürlich ist es total schön, den ganzen Nachmittag süffelnd am Haldenhaus abzuhängen und die Landschaft und die Aussicht zu bewundern. Aber ein paar Hundert Meter weiter spielen Bands, die auch gerne bewundert werden würden. Und die so manch einem Haldenhaustrinker auch gefallen würden, wenn er nur etwas davon hören würde.
Früher, da gab es nur den einen Bierstand in Bühnennähe. Wer ein kühles Getränk wollte, der musste dahin. Und hat so zwangsläufig die Band gehört, die gerade spielte. Und wenn das dann gefiel, dann blieb man. Heute bleiben viele Bands von vielen ungehört. Das sieht man deutlich am Zuschaueraufkommen. Das war doch gerade das schöne, was früher das Dong ausgemacht hat. Auch bei den unbekanntesten Bands, auch mittags um 12:00 war das Zelt immer gut gefüllt. Jede Band hatte mehr oder weniger viele Zuschauer. Heute verteilt sich das Publikum über den ganzen Campingplatz und die unbekannteren Bands spielen vor maximal halbvollem Zelt. Es ist eine Schande, wenn eine Band wie LORD VIGO vor so wenigen Leuten spielt. So. Das musste mal gesagt werden.
Davon abgesehen ist das DONG OPEN AIR nämlich immer noch mein Lieblingsfestival. Gemütlich, familiär und dennoch professionell. Es ist schön, jedes Jahr immer wieder die gleichen Leute zu treffen und es ist schön, wenn man die Bands, die spielen, auch persönlich kennt. Es ist schön, dass es nur eine Bühne und keine Überschneidungen gibt. Und dass eigentlich alles immer super funktioniert auch wenn es an der ein oder anderen Stelle mal hakt. Bleibt einfach so, wie ihr seid! (Anne)
Impressionen (Fotos: Anne)
