Daylight Dies - Lost To The Living

daylightdies_losttotheliving.jpg So düster wie das Cover ist auch die Musik der Amis von DAYLIGHT DIES. Doom- Death Metal Marke alte ANATHEMA, MY DYING BRIDE, KATATONIA, OPETH und Konsorten. Von daher verwundert es, dass das Quintett tatsächlich aus Amiland stammt, denn die musikalischen Wurzeln liegen eindeutig in Europa. Und vermutlich wäre es sogar besser, wenn DAYLIGHT DIES wie ihre Vorbilder vom europäischen Kontinent stammen würden, denn auch Album Nummer 3 „Lost To The Living“ ist ein ganzes Stückchen von Referenzwerken der Szene entfernt.


Um „Lost To The Living“ zu beschreiben, reichen schon zwei Worte aus: „berechenbar“ und „gleichförmig“. Mit Ausnahme des ruhigen und nachdenklichen Instrumentals „And A Slow Surrender“ und den beiden stark von OPETH beeinflussten Nummern „Wake Up Lost“ und „Last Alone“ regiert das mittlerste Mid-Tempo. Und wenn dann wie in „A Subtle Violence“ mal die Doublebass ausgepackt wird und die Hoffnung in einem aufsteigt, dass DAYLIGHT DIES jetzt endlich mal drauf losklotzen, muss man einige Takte später ernüchtert feststellen, dass doch alles beim Alten bleibt. Zu dieser Misere passt, dass der klagende Gesang von Kreischer Nathan Ellis sehr monoton daherkommt.

Wenn es dem Quintett jetzt wenigstens gelingen würde, packende Songs zu schreiben, dann könnte man ja noch drüber wegsehen, dass alles wie am Reißbrett entworfen klingt. Doch dazu mangelt es allen voran an den wirklich großen Melodien. Und so plätschern Songs wie „At A Loss“ oder „Descending“ so vor sich hin und rauschen von einem Ohr ins andere und wieder raus.

Doch natürlich hat „Lost To The Living“ auch seine besseren Seiten. Von den härteren Doom-Death Nummern kann gerade der monumentale Opener „Cathedral“ für Pluspunkte sorgen. Und von den 3 ruhigen Songs (darunter das Instrumental) ist keiner von schlechten Eltern, „Lost Alone“ kann sogar mit den besten Momenten der Schweden OPETH mithalten. Dafür sorgt vor allem Bassist Egan O’Rourke, der bei diesen Songs im Stile vom Mikael Akerfeldt den Gesang übernimmt. Die Ähnlichkeiten der beiden sind wirklich verblüffend.

Zusammen also ein wenig Licht und ein wenig Schatten, ob das ausreichen wird, um seinen Status innerhalb der Szene auszubauen, bleibt zumindest für mich fraglich. Zu allem Überfluss passt, dass dieses Herbstwerk mitten im Sommer veröffentlicht wird.
Wer an den ersten beiden Alben der Band Gefallen gefunden hat, der wird sicherlich auch „Lost To The Living“ mögen, alle anderen bedienen sich besser bei den aktuellen Veröffentlichungen der oben genannten Konkurrenten/Kollegen oder warten sehnsüchtig auf die Neue von ANATHEMA. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 51:35 min
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 14.07.08

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