Als Vorgeschmack zum bald erscheinenden Debütalbum „Glory Or Death“ flatterte vor kurzem ein 3 Songs umfassendes Vorabpromo der englischen Epic Metal Newcomer LOST LEGION ins Haus. Doch so ganz neu sind LOST LEGION eigentlich gar nicht mehr, denn die tiefsten Ursprünge der Band gehen bis ins Jahr 1998 zurück. Aber bis auf eine Ende 2006 in Eigenregie veröffentlichte EP („Legends Of The Drenai“) hat man bislang noch nichts von sich Hören lassen.
Wie schon angedeutet, kann man LOST LEGION grob in die Epic Metal Schublade packen, die Engländer streifen aber auch die Genre Doom, Power und Thrash Metal. Die Band bezeichnet ihre Songs selbst als „treibend, heavy, leidenschaftlich und atmosphärisch“ und diese Attribute unterstreiche ich gerne. Inhaltlich beschäftigen sich die Songs mit diversen Fantasythemen, also nix neues. Auch nix neues ist es, dass die fünf Herrschaften der Meinung sind, sich hinter Pseudonymen verstecken zu müssen, und so haben wir es hier mit Connavar, Decado, Battlemaster Dace, Shadak und Grymauch zu tun. Wenn’s halt sein muss.
Genug gemeckert, denn sehr positiv fällt auf, dass LOST LEGION auf Keyboards verzichten, so dass erst gar nicht die Gefahr besteht, dass die Songs zugekleistert werden könnten.
Und auch sonst gibt’s positives zu berichten. Sänger Tom Williams aka Connavar verfügt über eine variable pathetische Stimme, die von melodischem Gesang bis hin zu Shouts das ganze Spektrum abliefert, und auch bei den Instrumentalisten lassen sich auf den ersten Blick keine Negativpunkte ausmachen.
Der Rahmen, sprich die instrumentalen und gesanglichen Fähigkeiten, stimmt also schon mal, und auch das Innere lässt aufhorchen, denn die Männer von der Insel können auch gute und packende Songs schreiben. Alle 3 vorgestellten Tracks decken stellvertretend alles ab, wofür die Band steht. Der Opener „Riders Of The Mark“ ist der detailreichste und mit über 8 Minuten längste Song und bietet Epic Metal par excellence. „This Day I Die“ kommt vergleichsweise kurz und weniger heftig daher als der Rest, dafür verfügt er aber über einen mitreißenden Refrain. Und mit „Gellan’s Lament“ präsentiert man zum Schluss noch eine Neuaufnahme von der ersten EP „Legends Of The Drennai“. Und diese Neuaufnahme macht durchaus Sinn, denn erstens dürften bislang nur wenige diesen Song kennen und zweitens ist das Teil richtig geil. Vermutet man ob des ruhigen Intros zu Beginn erst einmal eine Ballade, so bläst ganz plötzlich ein Thrash Beat alles weg. Doch keine Sorge, LOST LEGION kehren auch auf „Gellan’s Lament“ wieder in die gewohnten Pfade (episches Midtempo) zurück, was den Song insgesamt unheimlich abwechslungsreich macht.
Das „Promo 2008“ ist ein Vorgeschmack, der tatsächlich Lust auf mehr macht, ich jedenfalls freue mich bereits auf das Debüt „Glory Or Death“. Für weitere Infos checkt einfach www.myspace.com/thelostlegion. (Maik)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 18:03 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: unbekannt