
Darauf ist die Band laut eigener Aussage äußerst stolz. Der Philosophie studierende Sänger und Bassist führt auch gerne seine intensive Beschäftigung damit als Grund an, warum man für den Albumtitel ein "de Satre" Zitat gewählt hat und wie manche Songs zu ihrem Text kamen. Das Album ist wie gesagt schon deutlich anders als sein Vorgänger und alles, was ich bis dato von anderen Thrash Kapellen gehört habe. Alleine aus dem Intro machen andere Bands schon zwei Songs, so gespickt ist es mit tollen Riffs. Man kann es auch als Auftakt zu dem was da kommt sehen. Ich dachte mir, wenn da jetzt nicht ein Knallersong nachkommt, mache ich grad aus! Und er kommt!
Das musikalische Feuerwerk, das hier abgebrannt wird, wird nur unterbrochen von zwei eingängigen Songs, "Private Hell" und "Walk As Many, Stand As One" in typischer Thrash Manier. "Walk As Many, Stand As One" könnte eines der Highlights auf einem HEXEN Gig werden. Mit seinen Gang-Shouts bietet er Raum für allerlei Singspielchen mit dem Publikum. Ich fühle mich bei diesem Album sehr oft an alte MEGADETH, DEATH und auch PESTILENCE und diverse Musikexperimente anderer bekannter Thrash- und Death- Metal Bands in den aufregenden und auch chaotischen Neunzigern des vorigen Jahrhunderts erinnert! Nicht falsch verstehen, denn die Instrumentierung (zwei Gitarren, Bass Schlagzeug) ist traditionell gehalten. Die hohe kompositorische Güte der Songs wird nur von den Musikern bestimmt und nicht von ausladenden Samples, die oft eine Basis von Songs sind und über mangelnde Fähigkeiten hinwegtäuschen soll.
"Stream Of Unconsciousness" ist auf jeden Fall hervorzuheben. Hier kommen Freunde der ausladenden Melodien statt Riffgewitter auf ihre Kosten. "Virtuos" ist hier ein Begriff, der beim Hören ständig im Kopf auftaucht. Das trifft leider nicht auf den Gesang zu. Sänger und Bassist Andre Hatoonian stagniert auf einem Niveau, das eigentlich nicht zum Rest der Musik passt. Es kommt einem eher so vor, als würde er beständig Geschichten erzählen, statt zu singen. Ich muss aber zugeben, dass ich hier auf hohem Niveau jammere. Etliche Sänger erfolgreicherer Bands in diesem Genre variieren den Gesang höchstens in der Lautstärke.
Zum Abschluss zelebrieren HEXEN "Nocturne", ein achtteiliger und vielschichtiger Song, der in spannenden 14 Minuten die Nacht zum Thema hat. Die Produktion des Albums ist auf sehr hohem Niveau, der Sound ist "trocken" gehalten, ausgewogen und macht auch auf einem Kofferradio Spaß. Das ist allerdings kein Wunder, hat man doch mit Rich Bruce und seinem Vivid Tone Recording Studio einen fähigen Producer der laut Band "bis ans Ende der Welt für seine Bands gehen würde" an der Hand. Leute, die "Hammermusik für Behämmerte" für eine Party suchen, sind mit diesem Album falsch bedient. Jemand wie ich, der musikalisches und kompositorisches Geschick mit der Härte der Thrash typischen Drums sucht, ist hier richtig! Aber was mache ich hier viele Worte: hören sollt ihr es und die Band dazu bewegen mal nach Deutschland zu kommen! Auf ein gemütliches Festival wie dem RockHard Festival vielleicht! Laut Aussage der Band scheitert es an den Kosten, um über dem Teich ein paar Gigs vor Fans in Europa zu spielen. Ihr habt es in der Hand! KAUFBEFEHL! (Andreas)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 53:03 min
Label: Pulverized Records
Veröffentlichungstermin: 15.06.2012