Es wäre schon interessant zu wissen, wie viele Alben mit Coverversionen es auf dem Planeten gibt. Andererseits kann man sich diese Frage auch ganz einfach beantworten: Definitiv zu viele. Von meiner (zugegebenermaßen subjektiven) Warte aus fallen die meisten davon ganz klar unter die Kategorie „Alben, die die Welt nicht braucht“. Im Gegenzug kann man sich die wirklich gelungenen Coveralben, das ist zumindest meine Meinung, vor allem im Metal, an einer Hand abzählen. Da hätten wir: „Garage Inc." (1998) von METALLICA, „Undisputed Attitude" (1996) von SLAYER, „Coverkill" von OVERKILL, „The Forgotten Tales" (1996) von BLIND GUARDIAN und „Masterpieces" (2008) von HAMMERFALL. Den Rest, man möge mir verzeihen, kann man getrost vergessen. Ich denke, das größte Problem bei einer solchen Scheibe ist, dass es sich ja nicht um eigenes Material handelt. Sämtliche Songs gibt es schon, und so wird das Cover immer am Original gemessen.
Die Entscheidung, ob man sich nun ans Vorbild hält oder versucht, dem Ganzen seinen eigenen Stempel aufzudrücken, dürfte alles andere als leicht sein. Davon können sicher auch GODSLAVE ein Lied singen, welche, rechnet man die Zeit als SLAVERY dazu, dieses Jahr ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag feiern. Nachdem man sich 2020 fast aufgelöst hätte, kehrte man mit dem 2021er Album „Positive Aggressive" fulminant zurück.
Nun also 25 oder 17 Jahre, wenn man erst ab der Umbenennung 2008 rechnet, Thrash aus dem Saarland. Doch anstatt einer Geburtstagstorte kredenzen GODSLAVE uns ein Coveralbum. Dieses hört auf den Namen „Champions" und erschien am 14.03. Wer Bernie und Co. kennt, der weiß, dass es sich dabei auf keinen Fall um ein „normales“ Coveralbum handeln kann. Und so findet man unter den 20 Stücken, die es draufgeschafft haben, auch nicht die üblichen zu Tode gecoverten Nummern, sondern echte Herzenssongs der Band und auch eher Songs aus der zweiten Reihe. Hierbei sind GODSLAVE für so einige Überraschungen gut. Denn neben den üblichen Verdächtigen wie JUDAS PRIEST und MOTÖRHEAD tauchen hier auch Namen wie WARHEAD, CRIPPER, THE OFFSPRING, LIMP BIZKIT, DIE TOTEN HOSEN und DAVID HASSELHOFF auf.
Dabei gelingt es GODSLAVE stets, den Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Besonders auffällig ist das bei „Totmann", im Original von CRIPPER, das ohne Growls ein komplett anderes Lied ist. Hut ab vor Thomas Pickards Leistung auf der Scheibe. Eine Nummer wie „Hard As Iron" von PRIEST bekommt nicht jeder hin, aber was GODSLAVE aus „Nightrocker" von „Ich habe die Mauer weggesungen" Hasselhoff gemacht haben, ist auch nicht ohne.
GODSLAVE müssen bei den Aufnahmen riesigen Spaß gehabt haben, und das hört man dem Album an. (Matthias)
Bewertung:

9 / 10
Anzahl der Songs: 20
Spielzeit: 66:03 min
Label: Metalville
Veröffentlichungstermin: 14.03.2025