
Wie schon gesagt, natürlich kommt man noch nicht an die im Info treffend genannte Referenz SYMPHONY X heran, doch bei einer solchen Veröffentlichung darf man die Meßlatte auch nicht zu hoch legen. Gleiches gilt für den Sound der 4 Songs, der abgesehen von den zu sehr getriggerten Bassdrums und den arg billigen Orchesterkeyboardsounds voll und ganz in Ordnung geht. Da wird es fast schon zum Nachteil, dass SOLISIA für eine Prog Metal Band die doppelte Bassdrum recht häufig pulsieren lassen; aber wenigstens wirkt das gesamte Gefüge trotz der Keyboarddominanz auf diese Weise nie zu verweichlicht, auch wenn die Songs insgesamt ruhig noch ein bisschen mehr Power vertragen könnten. Gerade Gitarrist Gianluca Quinto sollte in Zukunft noch versuchen, das ein oder andere prägnante Riff aus den Fingern zu zaubern, und sich nicht nur auf seine unbestreitbar guten Soli verlassen.
Von den fünf Bandmitgliedern kann vor allem Sängerin Marilena Stigliano den Songs mit ihrer angenehmen mittellastigen Stimme ihren Stempel aufdrücken, was vermutlich auch darin liegt, dass weiblicher Gesang im Genre Progressive Metal nach wie vor untypisch ist. Ihre Leistung lässt aufhorchen, was natürlich aber auch bedeutet, dass es bei ihr noch Entwicklungspotential nach oben gibt. Und gerade an ihrer Aussprache sollte sie noch etwas feilen, da kann man sich als Hörer an der ein oder anderen Stelle das Augenrollen einfach nicht verkneifen.
Der größte Schönheitsfehler von „The Film Of My Life“ liegt allerdings darin, dass der Spaß, sprich die 4 Songs, nach 20 unterhaltsamen Minuten auch schon wieder zu Ende ist, aber da wird das in näherer Zukunft erscheinende Debütalbum der Band sicherlich für Abhilfe sorgen.
Dieser Fünfer aus Rom hat definitiv Zukunft, denn das Potential von SOLISIA ist auf „The Film Of My Life“ trotz der kleineren Schwächen unübersehbar!
Wer jetzt neugierig geworden ist, der kann ja mal der Myspace Seite der Band (www.myspace.com/solisia) einen Besuch abstatten. (Maik)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 21:29 min
Label: Eigenproduktion/Club Inferno Promotion
Veröffentlichungstermin: 21.05.2008