Todesbonden - Sleep Now, Quiet Forest

todesbonden_sleepnowquietforest.jpg„Aus den weiten Wäldern Neuenglands tritt mit TODESBONDEN eine verträumte Formation erstmals scheu ins Licht der Öffentlichkeit.“ Mit diesen blumigen Worten beginnt das Presse-Info zum Release von SLEEP NOW, QUIET FOREST und ich muss gestehen, diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf. SLEEP NOW, QUIET FOREST ist das Debütalbum (zum Aufwärmen gab’s vorher lediglich eine 3 Songs umfassende EP) des amerikanischen Quintetts um AUTUMN TEARS Sängerin Laurie Ann Haus, dessen 11 Kompositionen tatsächlich etwas scheu daherkommen und im wahrsten Sinne des Wortes zum Träumen verführen. Lediglich an der Tatsache, dass die Formation aus den USA stammt, habe ich so meine Zweifel, denn nicht nur der Bandname selbst klingt so unamerikanisch wie es unamerikanischer nicht mehr geht, sondern auch das, was beim Hören von SLEEP NOW, QUIET FOREST meinen Ohren schmeichelt.
TODESBONDEN nehmen uns mit auf eine magische Reise durch den Orient, durch Ägypten, durch Irland und die weiten Wälder Skandinaviens! Gothic Metal verschmilzt mit symphonischen Anklängen und neoklassischem Bombast zu einem erstaunlich eigenständigen Mix. Doch eines sei vorweg gesagt: Um SLEEP NOW, QUIET FOREST zu erfassen, sollte man ein Faible für das Piano bzw. Keyboard und vor allem für Violinen mitbringen, denn was bei herkömmlichen Metalalben die Gitarre ist, das ist auf dem Debütalbum der US-Amerikaner die Violine!


Neben den Violinenklängen von Patrick Geddes trägt Sängerin Laurie Ann Haus mit ihrer Stimme am meisten zum Gelingen von SLEEP NOW, QUIET FOREST bei. Ihr zauberhafter Gesang ist einfach nur wunderschön anzuhören und kommt vor allem weder zu opernhaft noch zu süßlich daher.
Und auch eine Vorliebe für Balladen ist beim Genuss von SLEEP NOW, QUIET FOREST von Vorteil, denn TODESBONDEN gehen gerne auch mal ruhig und bedächtig zu Werke wie im rein akustischen „Flow My Tears“ oder im harmonisch ausgeglichenen „Aengus Og’s Fiddle“, bei dem die Violine ganz klar das Sagen hat, aber das deutet ja bereits der Titel an.
Was das angeht, hätte ich den Wunsch, dass es TODESBONDEN auf Album Nummer zwei noch etwas mehr krachen lassen, denn gerade die metallischeren und lebhafteren Stücke gefallen mir persönlich am Besten. Keine Frage, insgesamt ist keiner der 11 Tracks (auch die Balladen nicht) von schlechten Eltern, aber Songs wie die heftigeren und abwechslungsreicheren „Sailing Alone“ oder „Fading Empire“ machen einfach mehr her. Zu viel ist einfach zu viel!
Dazu gibt’s mit „Battle Of Kadesh“ noch eine orientalische Minioper und mit „Surya Namaskara“ ein folkiges Instrumental mit Chorgesängen, die ebenfalls beide überzeugen kann, auch wenn gerade das Instrumentalstück etwas unglücklich platziert wurde.
Das Highlight der Platte ist allerdings gleich der Opener „Surrender To The Sea“, der gekonnt zwischen nur vom Piano getragenen Passagen (die dann etwas an SAVATAGE erinnern) und heftigeren Gitarrenklängen wechselt.

„Über die Dauer von elf Songs halten uns TODESBONDEN in ihrem Bann und kreieren ein Werk zwischen DEAD CAN DANCE, THE 3RD AND THE MORTAL und LOREENA MCKENNIT, das weit über den metallischen Horizont hinaus ragt.“ So endet das Presse-Info und diesen Worten füge ich lediglich noch 9 fette und verdiente Punkte hinzu! (Maik)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 55:48 min
Label: Prophecy Productions
Veröffentlichungstermin: 20.06.2008

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