Aus Bad Wünnenberg in der Nähe von Paderborn kommt eine Kombo, welche auch im Zuge des Metal Battle des Kultfestivals „Wacken Open Air" teilnahm. Die Rede ist von HUMAN SUIT, welche es jedoch nicht bis ins Finale des Bandcontests geschafft haben und für Deutschland schließlich die Band BLOODWORKED antritt. Dennoch ist es nach der veröffentlichten Demo, welche 4 Tracks umfasst, an der Zeit sich diese einmal zu Gemüte zu führen und genauer unter die Lupe zu nehmen. Musikalisch bewegen sich die 5 Jungs im Thrashmetal Bereich, in welchen jedoch so einige Hardcore Elemente integriert werden.
Die Bandhistory liest sich sehr seltsam, denn die Jungs scheinen überwiegend durch puren Zufall zusammen gekommen zu sein. So traf Gitarrist Karsten Greifenhagen den zukünftigen Sänger der Band Torsten Ridder im Foyer seiner Uni und ging zielstrebig mit dem Satz „Du siehst aus als könntest du singen. Haste nicht Bock mal zur Probe zu kommen" auf ihn zu. Dieser hatte keine Einwände, jedoch gab es da noch ein paar Probleme, nämlich dass der Rest der Band fehlte. Ein zweiter Gitarrero und der Bassist wurden schließlich bei einem Besäufnis gefunden und Trommler Karsten Most bekam eine CD der Soloaufnahmen von Greifenhagen in die Hand und bekam sofort Lust mitzuwirken. Es kam also recht seltsam zu dieser Bandgründung und auch wenn diese vielleicht etwas ziellos war, haben die Jungs dafür jetzt ein klares Ziel vor Augen und hauen ihre erste Demo raus.
Diese beginnt mit dem Song „Chosen Destiny" und geht sogleich in die Vollen. Von Seiten der Gitarren sprießen sofort melodische eingängige Riffs aus den Lautsprechern während Drummer Karsten sich straight nach vorne rumpelt. Der Gesang von Torsten geht eher in die Hardcore Schiene, findet sich aber sehr gut ein und passt wie die Faust aufs Auge. Der Solopart der Gitarre sagt mir persönlich nicht sehr zu und stellt für meinen Geschmack nichts Besonderes im Vergleich zum restlichen Song dar und ich bin mir sehr sicher, dass gerade in Bezug der Saiteninstrumente da einiges mehr zu bescheren gibt als dieser Part. Der erste Song knallt jedenfalls schon einmal richtig genial in den Gehörgang, animiert regelrecht den Kopf zu bewegen und gibt einen genialen Einstieg in die Musik von HUMAN SUIT.
Weiter geht es mit „Puppet on a String" in welchem Trommler Karsten nach den ersten zehn Sekunden einführendem Part loslegt als gäbe es kein Morgen mehr. Er gibt einen ordentlichen Druck und ein schönes Tempo vor. Dieses wird selbstverständlich von den Gitarren wunderbar untermalt und ein schöner Thrashkracher zeigt sein Gesicht. Doch auch hier darf sowohl der hardcorelastige Gesang seitens Torsten noch die teilweise hardcorelastigen Riffs als Unterstützung nicht fehlen. Ein weiterer sehr guter Song, welcher gut in Szene gesetzt ist.
Auch die beiden darauffolgenden Tracks „Revenge of the Toy-Soldier" und „When Dispossessors have to pay" geben ordentlich straight eins auf die Fresse. Eine schöne Kombination aus Thrash und Hardcore, die wirklich gut in Szene gesetzt ist, macht diese Demo zu einem kleinen Schmuckstück. Es wird mit Tempowechseln gespielt und auch seichtere Momente wie in „When Dispossessors have to Pay" kommen zum Einsatz.
Ein kleines Manko hab ich dennoch: Die Gitarrenaufnahmen und vor allem die Drummaufnahmen klingen ein wenig dumpf. Jedoch fällt es zum Glück nicht sonderlich gravierend aus.
Für 3 Euro gibt es die Demo auf der Myspace-Seite der Band zu ordern und für diesen Preis kann man nun wirklich nicht meckern. Ich kann nur jedem raten, vor allem den Thrashfans, welche offen für moderneren Thrash sind, in diese Demo reinzuhören, es lohnt sich. Ich hoffe auf einen baldig erscheinenden Longplayer der Jungs und hoffe aber ebenso, dass sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, weiter am Ball bleiben, sich weiterentwickeln und der Fangemeinde schön straight eins auf die Fresse geben. (Sebastian)
Bewertung: 8,0 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 15:11 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits Veröffentlicht
