Interview mit Remi A. Nygard (Morax)

MORAX ist ein Name, welcher für viele Freunde von düsterem und okkulten Mertal wichtig sein sollte. Nach einer EP kommt dieser Tage das hervorragende erste Album „The Amulet“ auf den Markt. Kopf hinter dem Ein-Mann-Projekt ist Remi A. Nygård.

Ralf: Hi Remi, zwei Jahre nach der ersten EP „Rites And Curses“ erscheint endlich das erste komplette Album „The Amulet“. Bist du aufgeregt und zufrieden damit?

Remi: Ja, ich freue mich riesig, es endlich zu veröffentlichen. Es war schon lange in Arbeit, daher habe ich die Songs während des Produktionsprozesses viel zu oft gehört und die meisten davon ziemlich satt. Trotzdem finde ich, dass die Songs gut widerspiegeln, wie ich mir MORAX vorgestellt habe, und bin daher sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Ralf: Wie liefen die Aufnahmen? Hast du im Vergleich zur EP etwas geändert?

Remi: Ich habe im Januar letzten Jahres angefangen, das Schlagzeug in meinem Proberaum aufzunehmen. Ich habe ein geliehenes Schlagzeug von Daniel, dem Schlagzeuger von INCULTER, mit einer ziemlich einfachen 4-Mikrofon-Methode verwendet. Ich habe viel geübt, um die Songs perfekt zu beherrschen, und nebenbei habe ich auch versucht, den Sound anzupassen und die richtigen Songstrukturen zu finden. Alle Gitarren und Bässe wurden zu Hause aufgenommen, nachdem ich die meisten Schlagzeugparts fertiggestellt hatte. Auch der Gesang entstand im Proberaum. Ich brauchte etwa ein halbes Jahr, um alles fertigzustellen, obwohl die meisten Aufnahmen in ein paar produktiven Wochen über das Semester verteilt stattfanden. Es war so ziemlich dasselbe wie die EP, abgesehen von der längeren Aufnahmezeit und einem Wechsel des Proberaums.

Ralf: Steckt hinter „The Amulet“ ein Konzept oder sind alle Songs unabhängig voneinander?

Remi: Es ist kein Konzeptalbum, aber die meisten Songs haben einen gewissen Zusammenhang in Form von lyrischen Bildern, die sich um das Jenseits und abstrakte Realitäten drehen.

Ralf: Warum hast Du Dich dazu entschieden, alles alleine zu machen?

Remi: Ich wollte einfach ein Projekt haben, an dem ich arbeiten kann, wann und wo ich will. Ich mache gerne und manchmal recht spontan Musik und so kann ich mir in kürzester Zeit einen Song ausdenken und aufnehmen.

Ralf: Ist MORAX nur ein Studioprojekt oder planst du, damit auf die Bühne zu gehen?

Remi: Es wurde tatsächlich schon oft auf die Bühne gebracht. Letztes Jahr habe ich die Live-Mitglieder während der Aufnahmen zu „The Amulet“ zusammengetrommelt und wir spielten im Juni unseren ersten Gig mit SABBAT und DEATHHAMMER. Ein fantastischer Start in die Live-Karriere.

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Ralf: Der Bandname MORAX klingt für mich sehr düster – was bedeutet er?

Remi: Morax ist in der Dämonologie ein Dämon und der Präsident der Hölle. Ich fand, das war ein ziemlich passender Name für eine dämonische Heavy-Metal-Band.

Ralf: Wer oder was hat dich damals mit dem Metal-Virus angesteckt?

Remi: Ich wurde schon in sehr jungen Jahren langsam infiziert. Ich erinnere mich, dass ich mit sieben oder acht Jahren süchtig nach Bands wie KISS, AC/DC und GUNS 'N’ROSES war. In den nächsten Jahren entwickelte sich daraus immer härtere Musik, und ich glaube, der Virus wurde richtig heftig, als ich die Underground-Metal-Szene in Skandinavien entdeckte, wahrscheinlich irgendwann in der Oberstufe. Das führte auch dazu, dass ich und ein Freund meine Band INCULTER gründeten.

Ralf: Wenn ich "The Amulet" höre, fühle ich mich wie in einer Zeitmaschine in die Achtziger. Ist das von dir beabsichtigt?

Remi: Das freut mich zu hören. Die meisten meiner Heavy-Metal-Inspirationen stammen aus den Siebzigern und Achtzigern. Auch wenn ich nicht genau wie eine Achtziger-Band klingen will, macht es absolut Sinn.

Ralf: Gibt es INCULTER noch?

Remi: Auf jeden Fall! Wir arbeiten gerade an unserem vierten Album. Ich hoffe, dass wir es dieses Jahr aufnehmen können. Freut euch auf den totalen Thrash-Metal-Wahnsinn.

Ralf: Habt ihr irgendwelche Verbindungen zu Deutschland?

Remi: Mein Label High Roller Records kommt natürlich aus Deutschland. Abgesehen davon habe ich keine wirklich engen Verbindungen zu Deutschland.

Ralf: Noch ein paar letzte Worte an unsere Leser?

Remi: Prost! Danke für eure Unterstützung der Underground-Szene. Kauft weiterhin Vinyls und Merch, wir brauchen immer Geld für coole Gitarren und Bier.

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Bildquelle: Band

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