Interview mit Andreas von Lipinksi (Warwolf)

WARWOLF stehen für unverfälschten Metal mit starkem IRON MAIDEN-Touch. Das dritte Album „The Final Battle“, hat Ralf so sehr beeindruckt, dass er sich Sänger Andreas von Lipinski schnappte und mit seinen Fragen löcherte.

Ralf: Grüß Dich Andreas, wie geht’s dir kurz nach der Veröffentlichung von „The Final Battle“?

Andreas: Hi, eigentlich ist der Release gerade in den Hintergrund gerutscht, da wir gerade auf Tour sind mit GRAVE DIGGER, und wir uns voll auf diese Gigs fokussieren. Aber die bisher schier überwältigenden positiven Kritiken diverser Onlinemagazine macht uns schon sehr stolz

Ralf: Lass uns zu erst einmal über die (gelungene) Produktion sprechen, die ist sehr rau und erdig mit echten Drums. War das Euch wichtig nicht zu steril oder plastikmäßig zu klingen. Viele aktuelle Bands bevorzugen ja eher das Triggern oder Click-Track.

Andreas: In der Band gab es von Anfang die Meinung, dass wenn wir schon oldschoolige Metalmusik machen, das Ganze auch so klingen sollte wie in den Achtzigern, jedoch trotzdem druckvoll genug, ich denke dass uns das teilweise auch gelungen ist.
Es wurde ein echtes Schlagzeug aufgenommen. Es wurde bewusst auf Soundsamples verzichtet. Beim Gesang wurde auch komplett auf autogenes oder Effekte verzichtet bis auf Hall natürlich usw. ohne geht es nicht.
Wir wollten halt nicht so klingen wie diese ganzen Bombastproduktionen, die heutzutage alle machen, und diesen Loudnesswar.  Wenn du genau hinhörst, ist der Sound nicht in die Weite gemischt, sondern alles ist direkt in den Vordergrund.

Ralf: Die MAIDEN-Einflüsse sind ja noch offensichtlicher geworden. Ich persönlich kann ja mit den letzten Werken der JUNGFRAUEN nicht mehr viel anfangen und begrüße eine Band wie WARWOLF. Was entgegnest Du Leuten, die WARWOLF als pure Kopie abstempeln?

Andreas: Also bisher ist es uns noch nicht passiert, dass man uns als reine Kopie bezeichnet hat. Sei mal ehrlich, jede Band heutzutage klingt wie irgendwer anders, und wir klingen halt mehr nach einer Band, nach MAIDEN halt. Und warum machen wir das? Weil wir Bock drauf haben. Und die IRON MAIDEN der 80er halt geil finden.

Ralf: WARWOLF entwickelte sich ja aus der Band WOLFEN. Seht ihr es als Weiterführung von WOLFEN oder ist WARWOLF eine völlig neue Band?

Andreas: Ich hab es bestimmt schon in hundert anderen Interviews erklärt das WARWOLF nichts mit WOLFEN zu tun haben, außer das 3 Mitglieder dabei sind. WOLFEN ist auch nie begraben worden, im Prinzip gibt es WOLFEN noch.
WARWOLF ist eine eigenständige neue Band, die es geschafft hat innerhalb von 3 Jahren einiges zu erreichen, für das man sonst vielleicht 10 Jahre braucht und darauf sind wir sehr stolz.

warwolf thefinalbattle

Ralf: Das Werwolf-Konzept zieht sich durch alle WARWOLF-Alben und war auch bereits bei der Vorgängerband zu finden. Was fasziniert Dich so an Werwölfen?

Andreas: Der Bandname WARWOLF steht natürlich Pate für das ganze Klischee, was wir absichtlich erschaffen haben und das wollten wir natürlich auch textlich umsetzen, wobei all die Fantasytexte einen tiefgründigeren Bezug auf aktuelle Alltags- bzw. politische Themen hat ohne politisch zu sein. Bei WOLFEN war es so, dass alle Texte einen sozialkritischen Hintergrund hatten bis auf einen Song auf jedem Album, der ganz banal das Werwolfthema aufgegriffen hat. Ich persönlich hatte als Kind eigentlich immer Angst vor Wölfen und Werwölfen ha ha.

Ralf: Wie wichtig ist Chris von GRAVE DIGGER für WARWOLF?

Andreas: Chris war die Initialzündung, da in der Pandemie WOLFEN am Boden lag, hatte er die Idee was neues zu probieren. Unsere jahrelange Freundschaft hatte eher weniger musikalische Berührungspunkte und Frank und ich haben seine Idee und Hilfe gerne angenommen, in dieser Zeit. Die Idee war mal Metal zu machen, der einem größeren Publikum gefällt und was uns unheimlich Spaß macht.

Ralf: Ihr habt ja 3 Alben in 3 Jahren herausgebracht, wie schafft man so ein Pensum?

Andreas: Ehrlich gesagt keine Ahnung. Aber Frank und ich könnten eigentlich immer weiter Songs machen, obwohl Album Nr. 4 erst für 2027 angedacht ist, hat er glaube ich schon 3 neue Songideen und ich auch schon einen neuen Song fertig. Wir könnten das halt immer weitermachen genau wie ein Maler ein Gemälde nach dem anderen macht.

Ralf: Ihr seid ja momentan auf Tour mit GRAVE DIGGER und VICTORY, wie läufts so?

Andreas: Es ist großartig jeden Abend in einer vollen Halle zu spielen, unsere Energie und Spielfreude direkt in die Leute zu spielen, die jeden Abend sofort mitgehen und uns dadurch noch mehr motivieren, manchmal kommt man sich vor wie eine Teenieband, die einfach nur Spaß hat. Und da VICTORY und GRAVE DIGGER genau wie wir keine Jungspunde mehr sind, kommen wir alle sehr gut klar, wie eine große Familie ohne Allüren irgendjemandes. Wir sind halt alle erwachsene Menschen

Ralf: Deine Top 5 der besten IRON MAIDEN-Alben, bitte!

Andreas:
Das ist einfach
1 Powerslave
2 Piece Of Mind
3 Somewhere In Time
4 Brave New World
5 A Matter Of Live And Death

Ralf: Wie definierst Du „Erfolg“ für Dich?

Andreas: Puhhh. Für mich ist es nicht wichtig berühmt zu werden oder zu sein. Sondern Anerkennung zu bekommen, für das was man erschaffen oder geleistet hat, egal ob in der Musik oder im Job.

Ralf: Wer oder was infizierte dich damals mit dem Metal Virus?

Andreas: Da könnte ich seitenweise zu schreiben, ha ha. Mein Cousin ist 3 Jahre älter als ich, er hat mich frühzeitig als ich 12 oder 13 Jahre alt war also 1982-83 rum mit seinen neuesten Platten versorgt, viel Punk und Sachen wie Motörhead, Saxon und Maiden. Mit Ihm bin ich auch immer in den Saturn gepilgert und wir haben unser Taschengeld komplett in Vinyl umgesetzt

Ralf: Erinnerst Du Dich an Deine allererste gekaufte Platte?

Andreas: Wir klammern mal die BEATLES und THE WHO Platten aus. Meine ersten selbstgekauften Metal oder Rockplatten waren IRON MAIDEN - Powerslave und TOKYO BLADE - Night Of The Blade

Ralf: Gibt es noch etwas, dass Du an unsere Leser loswerden möchtest?

Andreas: Ich kann nur sagen geht mit dem Herz an Musik und folgt eurem Gefühl, wenn Ihr Rockmusik hört, schaltet den Kopf aus, egal welcher Name auf der Platte steht. Und macht es nicht wie ich vor Jahren und hört darauf, ob die Musik nun intelligent gemacht ist oder besonders innovativ, sondern lasst euch einfach gehen beim Hören. Musik beschreibt die Gefühle, die Worte nicht umsetzen können.
In diesem Sinne immer schön MAIDEN hören…nee Moment WARWOLF meine ich.

interview warwolf

Bildquelle: Band

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