Ich persönlich stehe Ein-Mann-Bands ja eher skeptisch gegenüber, arten sie doch allzu oft in abgehobene Egotrips aus. Wenn dann noch ein Drumcomputer das reale Schlagzeug ersetzt, wird es oft einfach nur gruselig. Genau so etwas hatte ich auch von "Killing Entertainment" dem bereits zweiten Album von EXXPERIOR, nach "Call For Sanity" aus dem Jahr 2011, erwartet.
Doch so kann man sich täuschen, denn das was einem Tom Liebing (Gitarre, Drumcomputer, Bass) auf "Killing Entertainment" bietet, ist alles andere als das dilettantische Machwerk eines selbstverliebten Egomanen. Zunächst einmal ist es wirklich erstaunlich, dass man, wenn man es nicht wüsste, gar nicht bemerken würde, dass für den Schlagzeugklang kein Mensch die Verantwortung trägt. Das interessanteste an "Killing Entertainment" ist aber die Tatsache, dass Tom wie bereits beim Debüt was den Gesang angeht erneut auf die Unterstützung von Gastsängern zurückgegriffen hat. Hier dürfte Lenny von DUST BOLT noch der Bekannteste sein.
Weiterhin sind hier Bart von STRAIGHTLINE, Keks Grinder von HARMONY DIES, LICH KING, Gerry von den kanadischen ENTROPY, Angelo von TOXIC WALTZ, Michael Stahl von PRIMING PRESSURE, Mika Eronen von IMMACULATE, Dr. Fukk von THRASH OR DIE, Dado von H.o.S, Mitch von WARFORGER, FALK von BITCHHAMMER und Bäda von NATOR gesanglich vertreten. Natürlich ist es zunächst gewöhnungsbedürftig, dass der Gesang bei jedem der hier enthaltenen Songs anders klingt, aber genau das macht den Reiz dieses Albums aus.
Tom Liebing und seine Gäste bieten einem hier lupenreinen Thrash, der durch das sehr gelungene Mastering von Nino Vukovic noch dazu über einen sehr guten Klang verfügt. Vergleiche zu anderen Bands spare ich mir hier, da diese durch den sehr unterschiedlich klingenden Gesang nur sehr schwer zu ziehen sind. Bildet euch daher am besten euer eigenes Bild.
Als Anspieltipps empfehle ich den von LICH KING gesungenen Titelsong sowie „Armour Of Hate" mit Gerry von ENTROPY am Mikro. Fazit: "Killing Entertainment" ist ein sehr interessantes Werk, das eine größere Hörerschaft verdient hätte. (Matthias)
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:54 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 01.03.2014