Prime Circle - Evidence

Prime Circle - EvidencePRIME CIRCLE dürften auch hierzulande bereits einigen ein Begriff sein. Schließlich handelt es sich bei der Ende 2000 gegründeten Band höchstwahrscheinlich um die erfolgreichste südafrikanische Musikformation, diein ihrer Heimat wahre Superstars sind. Auf dem europäischen Kontinent tut sich die Truppe hingegen seit Jahren ein wenig schwer, obwohl man bereits mehrfach mit passenden Bands wie 3 DOORS DOWN, SEETHER oder ALTER BRIDGE unterwegs war.

Vielleicht ist aber gerade das das große Problem der fünf Musiker, die auch auf ihrem inzwischen fünften Album „Evidence" einen eigenen Charakter vermissenlassen. Sie klingen wie eine dieser typischen amerikanischen Alternative/RadioRock Bands, von denen 3 DOORS DOWN zu den besseren gehören, man fühlt sich aber regelmäßig auch an STAIND, NICKELBACK oder CREED erinnert. Das ist etwas schade, denn es ist sicherlich möglich, die eigene Kultur in seine Musik zuintegrieren, ohne Gefahr zu laufen, damit nicht mehr erfolgreich sein zu können. Auf der anderen Seite soll das aber auch kein Ausschlusskriterium für PRIME CIRCLE sein, denn einer deutschen Band würde man diesen Vorwurf umgekehrt normalerweise nicht machen.

Man merkt zu jeder Sekunde von „Evidence", dass die Band sehr stark abhängig ist von ihrem Frontmann Ross Learmoth, der für PRIME CIRCLE in etwa so wichtigist wie Chad Kroger für NICKELBACK oder Kurt Cobain für NIRVANA. Die 11 neuen Songs sind komplett auf ihn zugeschnitten worden, was dem Material nur bedingt gut tut, weil es zwischen dezent rockenden und zum Mitwippen einladenden Stücken und Balladen/Halbballaden nichts gibt. Ein guter Song darf ruhig auch ein Solo haben! Das ganze Album ist höchst professionell konzipiert und hat mit „Evidence", „King For A Day", „Room Of Ghosts" und „Time KIlls Us All" auch einige bärenstarke Songs zu bieten, ist eben aber auch in etwa so vorhersehbar wie der Ausgang einer Wahl in einer Diktatur.

Wenn man auf Alternative Rock abfährt, wird es sicher schwer fallen, PRIME CIRCLE nicht zu mögen, denn dafür agiert die Band aus Südafrika mit zu viel Leidenschaft, verehren muss man sie deshalb aber nicht. (Maik)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 41:30 min
Label: Prime Circle/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 05.04.2013