Touchstone - The City Sleeps

touchstone_thecitysleepsTrotz ihrer kurzen Karriere, die erst 2007 mit dem Einstieg von Sängerin Kim Seviour richtig Fahrt aufgenommen hat, hatten es TOUCHSTONE schon oft mit den Großen der Szene zu tun. Ihr britischer Landsmann und Prog-Tausendsassa John Mitchell mischte ihre Alben ab, auf dem High Voltage Festival eröffnete man für Helden wie EMERSON, LAKE AND PALMER und auf ihrem zweiten Album "Wintercoast" hatte Hollywood-Star Jeremy Irons einen Gastauftritt. Neben diesem Festival war man auch schon zu Gast auf Prog-Events in den USA, deren Mitschnitte unter dem Titel "Live In The USA" veröffentlicht wurden. Nun ging es mit denselben Studioleuten erneut ans Werk, um die dritte Scheibe "The City Sleeps" einzuzocken. Können  die Jungs und das Mädel damit ihren Erfolg weiter ausbauen? Der orientalische Einstieg in "Corridors", der nahtlos in das von der Leadgitarre geführten Thema übergeht, kann zumindest schon mal punkten. Ebenso stark präsentiert sich das Frontfräulein in den von einem Basslauf dominierten Strophen. Diese münden in den von schönen Synthieflächen untermalten Refrain, der die Tendenz eindeutig in Richtung Neo-Prog vorgibt.
Selbige findet man auch im anschließenden Longtrack "When Shadows Fall", der sehr sphärisch beginnt. Hier werden neben Erinnerungen an SAGA vor allem bei den Harmonien von Piano und Gitarrenriffs auch welche an diverse Progmetal-Acts wach.Völlig anders biegt dann  das rockige "These Walls", hier begeben sich TOUCHSTONE eindeutig in alternative Gewässer.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch "Good Boy Psycho", welches zwar näher am klassischen Prog ist, aber auch Referenzen zu THE GATHERING aufweist. Nicht umsonst, liegt Seviour doch auf einer Frequenz mit deren früherer Frontfrau ANNEKE VAN GIERSBERGEN, bestens nachzuhören im akustisch gehaltenen "Half Moon Meadow".

Ein Stück weit von dem Vergleich mit den Niederländern liegt allerdings, dass Keyboarder Rob Cuttingham ebenfalls viele Teile des Gesangs übernimmt. Die Duette in einigen Songs sind ganz gut arrangiert, vor allem wenn sie sich in rascher Folge abwechseln wie in der Ballade "Sleeping Giants". Doch in dem Titel offenbart sich auch ein Schwachpunkt auf  "The City Sleeps", die Dynamiksteigerung fällt sehr ideenlos und unprofessionell aus.
Auch sonst hakt es bei vielen Übergängen der einzelnen Parts.Damit fällt es schwer fesselnde Spannungsbögen aufzubauen. Der Hörer verliert so schnell den Zugang, selbst wenn das Material eigentlich melodiebetont genug ausgefallen ist, um sich im Ohr fest zu greifen. Das gelingt noch am besten bei den beiden Longtracks, gerade der Zweite, der Titelsong weiß mit tollen Harmonien zu gefallen. Gerade von der Keyboardarbeit am nächsten an den großen alten Bands ihrer Heimat. Doch die Spoken Words-Passage in der Mitte zieht ihn wieder unnötig in die Länge.

So bleibt trotz guter Ansätze und einigen guten Einfällen zu wenig hängen. Handwerklich und auch vom warmen Klangbild her gibt es da nichts zu meckern, aber richtig zwingend ist da auch nichts. So wird es schwer für die Truppe werden, sich gegen die Konkurrenz im Neo-Prog oder auch dem Artrock, den man phasenweise tangiert durchzusetzen. (Pfälzer)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 64:59 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 07.10.2011

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