Es ist Samstag, der 22.08.2009, 15:30 Uhr. Während in den Bundesliga-Stadien die Spiele angepfiffen werden, stehe ich auf auf der Loreley beim ROCK AREA-Festival vor der Bühne im Fotograben und erwarte LAMERA, eine mir bis dato unbekannte Band aus Mannheim.
Das Infoheft des Festivals gibt den Vierer als Sieger des Regioactive-Contests aus; weitere Informationen sind leider nicht zu finden. Also bemühe ich die Myspace-Seite der Band für dieses Review. Seit dem Jahre 2004 aktiv, kann LAMERA bisher einen weiteren Longplayer vorweisen und versucht seitdem im südwestdeutschen Raum mit diversen Gigs auf sich aufmerksam zu machen.
Also harrte ich erst einmal der Dinge, die da kommen sollten und wurde vom ersten Song an eine halbe Stunde lang umgeblasen! LAMERA spielt modernen Metal; kantig, variabel, druckvoll und groovy - keine Frage, da muss ich mir gleich einen Tonträger besorgen! Und dieser führt meine Bühnen-Endrücke auch nahtlos fort.
Ins Auge bzw. Ohr sticht sofort eine absolut professionelle und druckvolle Produktion; hier haben die Jungs von Constitution Recording mehr als saubere Arbeit geleistet! Denn der Druck und die Energie, die LAMERA live zu versprühen vermögen, wurde auch im Studio bei den fünf Tracks der EP bestens eingefangen.
Stimmlich regiert das Organ vom amerikanisch stämmigen Sänger und Riffmeister Tom, der von kräfigem Brüllen bis zu bedrohlichem Rezitieren ein beachtliches Spektrum auf der Kante hat. Die instrumentelle Fraktion steht dem jedoch ebenso in nichts nach:
Hört euch einfach nur mal "Spellbound", meinen Lieblingstrack der EP an - vom geilen Todes-Riff zu Beginn über den Southern Groove im Mittelteil bis zum chilligen Ende ist bei diesem Track einfach alles perfekt! Aber auch die anderen Songs halten dieses gute Niveau mühelos: Der Opener "Apex Predator" und "State Of Mind" sind wahre Brecher vor dem Herrn; kernige Riffs und der bereits viel zitierte Groove gehen durch Mark und Bein.
In der Mitte der Scheibe krönt das variabel gehaltene "Bow To Authority" mit seinen sechs Minuten Spielzeit die "Apex"-EP; mit dem etwas progressivem Touch sorgt der Track zusätzlich für Abwechslung. "Automated System" komplettiert mit seinem Stakkato-Riffing und seinem Knüppel-Part die stilistische Bandbreite noch um ein weitere Elemente.
So bleibt nur zu konstantieren, daß "Apex" eine mehr als amtliche Visitenkarte dieser aufstrebenden, deutschen Band ist, die hoffentlich auch bei einem Label für Aufsehen sorgen wird - ich drücke den Jungs feste die Daumen! (Brix)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 22:49 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 07.2009