Von dem Workaholic Michael Sweet und seiner Plattenfirma Frontiers habe ich nichts Anderes erwartet als eine neue perfektionistische Perle des melodischen Metals. Die 1984 gegründeten STRYPER liefern ihr mittlerweile 12. Studioalbum ab. Das neuste Werk „When We Were Kings“ erscheint im September 2024. STRYPER befinden sich zurzeit auf ihrer ausgedehnten 40th Anniversary-Tour in Nordamerika.
Rundum gelungen und technisch perfekt, in voluminösen Sound abgestimmt, kommen die elf Songs des neuen Albums. Michael Sweet verfügt immer noch über ein überragendes Stimmvolumen und verleiht der Band dadurch eine eindeutige Wiedererkennbarkeit. Nach den kürzlich sehr starken Ausflügen mit Tracii Guns im Frontiers-Projekt SUNBOMB, welches mit düsteren und schweren Metal-Klängen aufwartet, führt „When We Where Kings“ den Protagonisten Sweet und die Band mit OZ Fox (Gitarre), Perry Richardson (Bass) und Robert Sweet (Drums) wieder zu den gewohnt großen melodischen Songstrukturen zurück, dominiert von epochalen Chören, die allerdings mit dem nötigen Härtegrad verziert sind, eben der Stoff des AOR, der immer noch ein breites Publikum erreicht, zumindest diejenigen, die der Rockmusik der Achtziger Jahre verfallen sind.
Musikalisches Talent und ein stimmiges Bandgefüge zeigen sich omnipräsent, sei es in den großartigen Balladen wie „Betrayed By Love“, in der die gesamte Stimmvielfalt des Shouters zum Vorschein kommt, der Aufwartung mit hymnisch großen Chören im Song „When We Where Kings“, oder symphonisch bei „Love Symphonie“, zu dem Michael Sweet erörterte, „dass die Hooks eingängig wie Scheiße sind“. Gegensätzlich und abwechslungsreich geht es in dem harten „Trinity“, mit Michael Sweet aggressiv zur Sache. Auch der Opener „End Of Days“ mit seinen harten Riffs und dem genial verspielten Achtziger-Gitarrensolo erinnert an eine treibende DIO-Nummer.
Fazit: Ein gutes und abwechslungsreiches Album einer ikonischen Achtzigerjahre-Band, die ihre Wurzeln nicht verleugnet aber mit energetischen Metal-Tracks und großen Melodien ein modernes Album vorlegt, welches klangtechnisch hervorragend produziert wurde. Hier gibt es keine Nullnummer auf der Scheibe und die Songs bleiben gut im Ohr hängen. Das Gesangsniveau von Michael Sweet ist überragend und sein kongenialer Bandkollege Oz Foxx ein Meister an den Saiten, der sich harmonisch perfekt in einfügt. STRYPER waren vielleicht niemals besser. (Bernd Eberlein)
Bewertung:
8 / 10
Label: Frontiers Music s.r.l.
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:48 min
Veröffentlichungstermin: 13.09.2024