Steelcity - Reverence

STEELCITY ist wohl eher den Insidern der U.S-Hardrock-Szene ein Begriff. Glücklicherweise hat das italienische Plattenlabel Frontiers Music meist den richtigen Riecher für gute Rockmusik und somit auch STEELCITY unter Vertrag genommen. Jetzt erscheint am 20. September ihr Album „Reverence“, bereits das dritte nach ihrem Debut „Fortress“ aus dem Jahr 2018 und dem Nachfolger „Mach II“ von 2019.

STEELCITY; das sind Gitarrist und Kopf der Band, Mike Floros an der Gitarre, Sänger Roy Cathey, Jason Cornwell am Bass, Drummer Anthony White und Keyboarder Tony Stahl. Mike Floros beschreibt die Band folgendermaßen: „STEELCITY ist eine Hardrock-Band. Wir sind in den gesamten Vereinigten Staaten beheimatet, aber unser Name leitet sich von der hart arbeitenden Arbeiterstadt Youngstown, Ohio, ab, die als „The Steel City“ bekannt war. Roy Cathey ist ein respektabler Sänger mit Soul in der Stimme und sicherlich kein Unbekannter durch sein Engagement bei der Hair-Metal-Band COLD SWEAT Ender der Achtzigerjahre.

Die Band macht gehörig Spaß und versetzt den Hörer unvermittelt auf Zeitreise in die glorreichen Zeiten des Rock. Ganz offen manifestiert sich der Musikstil von STEELCITY und zeigt die Wurzeln und Ideale des Quintetts. Hier dominiert unverblümt der Mythos der Siebziger- und Achtzigerjahre, was ja grundsätzlich sehr lobenswert ist. WHITESNAKE, EUROPE, WINGER, DOKKEN, BOSTON, JOURNEY und VAN HALEN geben die Marschrichtung vor. Roy Catheys bluesige Stimme, die einfachen, rifforientierten Songstrukturen, ein fetter Achtziger-Keyboard- und Gitarrensound sowie Old School-Harmonien.

Da sie keinen Hehl aus der Verehrung vor den alten Helden machen, geht natürlich auch ein Stück Eigenständigkeit und Aggressivität verloren. Songs wie der Einsteiger „I Ain't Dreamin 'Bout You“ oder „Hammerfall“ gehen im EUROPE-Stil mit sphärischer Hammond-Orgel richtig druckvoll ab, ohne eine besondere Härte aufzuweisen. Immer wieder sorgt Mike Floros für treffende Licks. „Dizzy“ schreit vom Titel her nach dem Sleaze der Achtzigerjahre. „Midnight Dancer“ könnte auch von ZODIAC MINDWARP stammen.

Fazit: Das Album entwickelt kein Hitpotenzial wie WHITESNAKE mit „Still Of The Night“. Es gibt einige härtere Momente, ein wenig schwülstigen Blues und jede Menge durchdringenden Rock`N Roll, der wirklich Spaß macht. Zumindest hören wir eine Band, die ich gerne einmal live erleben möchte, wenn sie den produktionstechnischen Feinschliff abgelegt haben. Ich denke, dass sich die Band künftig ein wenig aus dem Fahrwasser ihrer großen Idole befreien sollte, um ihr Potenzial innovativer auszuschöpfen und eine eigene Identität zu finden, die nicht ganz so stark an einen David Coverdale angelehnt ist. (Bernd Eberlein)

Bewertung:

7,0 7 / 10

Label:  Frontiers Music s.r.l.
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:42 min
Veröffentlichungstermin: 20.09.2024

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