Disturbing Foresights - De-Grunged

disturbing_foresights.jpgGute Güte, wer hat denn hier den DeLorien angeworfen? 15 Jahre geht es nämlich zurück, ins Jahr 1993. Die Niederländer DISTURBING FORESIGHTS standen Anfang-Mitte der Neunziger für Crossover in seiner klassischten Form, will heissen: Punk/Hardcore/Metal gemischt mit gerappten Vocals brachte damals die Käsköppe zum Hüpfen.
Leider ging das damalige Label pleite, und die hier vorliegende Scheibe "De-Grunged" kam nie in die Läden und verwehrte somit der Band die Chance auf den Durchbruch. Warum man 15 Jahre später ein musikalisch schon lange überholtes Produkt noch einmal veröffentlichen muss? Keine Ahnung.
Schauen wir doch mal, ob die Jungs mit den Grossen der Szene überhaupt hätten mithalten können.

Die Human-Beat-Box zu Beginn der Scheibe bei "Work it out" treibt mir dann erst mal ein breites Grinsen ins Gesicht - sowas habe ich seit BLACK EYED BLONDE nicht mehr gehört, und das ist auch schon über 10 Jahre her. Aber das musikalisch dargebotene ist halt wirklich schon angestaubt und kann man lediglich als Relikt der damaligen Kreuzüber-Explosion nennen. Die dünne Produktion und der ziemlich unspektakuläre Gesang macht "De-Grunged" dabei auch nicht wirklich besser.
Klar ist da schon ein wenig Potential dagewesen, "Positive" beispielsweise kloppt schön auf die HC-Glocke, das punk´n´rollige "Going to the Pub" macht Laune, "This 1´s 4 U" (argh, dieser Titel!) ist fast Metal pur, aber im Großen und Ganzen bleibt nicht viel hängen.
Ich wage zu behaupten, daß DISTURBING FORESIGHTS in der großen Crossover-Welle zwar mitgeschwommen wären, aber nie eine tragende Rolle gespielt hätten. Und so bleibt die Frage, warum man solch ein durchschnittliches Album unter Kostenaufwand wieder veröffentlicht - in Zeiten, wo die Nachfrage nach dieser Art von Musik gen Null strebt.

(Brix)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 40:54 min
Label: Deity Down Records
Veröffentlichungstermin: 31.03.08