Nailed to Obscurity - Abyss

Nailed to Obscurity - AbyssDiese junge ostfriesische Band präsentiert auf ihrem Debüt herrlich brutalen Old School Death Metal mit Sinn für Melodie und dichter Atmosphäre. Nicht selten wird man durch die herrlichen Melodien an die Glanztaten alter Edge of Sanity erinnert und auch sonst orientiert man sich stark an skandinavischen Death Metal, was per se ja schon mal kein schlechtes Qualitätsmerkmal ist.
Man bewegt sich hauptsächlich im Mid-Tempo-Bereich und tritt nur selten aufs Gaspedal, was aber auch ziemlich gut zur melodischen Ausrichtung des niedersächsischen Quintetts passt. Die Band, die sich 2005 gegründet hat, kann auf ihrem Debüt-Album songwriterisch auf ganzer Linie überzeugen und beweist ein Gespür für eingängige Songs, die auch beim mehrmaligen Hören nicht langweilig werden. Auch die kristallklare Produktion lässt keine Wünsche offen und lässt den Death Metal des Fünfers äußerst druckvoll aus den Boxen ballern. Diese Tatsache verwundert eigentlich nicht, schließlich ist das Soundlodge Studio, in dem Nailed to Obscurity aufgenommen haben, ja hinlänglich für fette und transparente Produktionen bekannt, wie beispielsweise die letzten Outputs von Dew-Scented oder God Dethroned beweisen.

Die Jungs zeigen auf jeden Fall ein enormes musikalisches Talent und verstehen es brutale Parts mit feinen Melodien zu würzen. Teilweise erinnert mich das Ganze gar an alte Katatonia- oder Opeth-Meisterwerke, was ja neben den bereits genannten Edge of Sanity beileibe keine schlechten Referenzen sind. Zwischendurch werden die fetten Gitarren-Wände sogar durch einige akustische Parts aufgelockert, was sich wirklich gut ins Gesamtgefüge einfügt und zum Glück nicht noch zusätzlich durch Clean-Vocals verschandelt wird. Ab und an driftet man aber leider ein wenig in blackmetallische Gefilde ab, was aber zum Glück nur selten passiert, denn der Death Metal steht hier doch ganz klar im Vordergrund.
Neben der einfallsreichen Gitarrenfraktion kann auch Sänger Alexander begeistern, der richtig schön brutal growlen kann, sich aber auch nicht scheut hier und da mal fies zu keifen oder zu Gröhlen.
Eben dieser Abwechslungsreichtum hält die Platte stets frisch und spannend und hebt die Band doch aus der Masse hervor. Man darf gespannt sein was man von der Band noch so hören wird. Eine neue EP ist bereits in Planung und ich bin schon gespannt ob man das hohe Niveau halten kann. (Leimy)


Punkte: 8,5/10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 42:00 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht