„Und täglich grüßt das Murmeltier“. Was ich damit sagen will? Nun, wer uns beim Neckbreaker eine Promo schickt, der muss sich der Tatsache bewusst sein, dass es sich hier um ein Non-Profit-Magazin handelt. Das bedeutet, dass wir im Gegensatz zum Metal Hammer, Rock Hard oder Deaf Forever keine hauptberuflichen Journalisten sind, sondern jeder von uns noch einem ganz normalen Job nachgeht. Da muss man sich also Zeitfenster freischaufeln, um sich mit den Alben zu befassen und ein Review zu schreiben. Das nur nebenbei als Erklärung warum es manchmal länger dauern kann.
Dafür gibt es hier jedoch auch keine 08/15-Reviews von der Stange, bei denen man sich fragen muss, ob der betreffende Redakteur sich das Werk überhaupt angehört hat. Musik ist unser Hobby, unsere Leidenschaft und wir können genau wie die Musiker einfach nicht ohne. Eine Band bei der das Review mal wieder länger gedauert hat als ursprünglich geplant ist MYNDED.
Die Bayern gibt es auch bereits seit 2011 und nach der Debüt-EP „Humanity Faded Away“ (2013) folgte 2015 mit „Dead End Paradise“ das erste Album. Danach herrschte jedoch ganze neun Jahre Funkstille bei den Straubingern. Am 16.02. gab es dann mit der Single „I, Apostate“ endlich ein neues musikalisches Lebenszeichen von MYNDED.
Mit „The Last Sun“ erschien dann bereits am 03.05. das zweite Album der Truppe. Was darf man nun von Joachim Ferstl (Schlagzeug), Alexander Li (Leadgitarre), Niko Lambrecht (Rhythmusgitarre, Gesang) und Jonas „JoeC“ Fischer (Bass, Gesang) erwarten?
Zuallererst muss man sagen, dass die musikalische Einordnung hier wider Erwarten gar nicht so leicht fällt. MYNDED spielen zwar grob gesagt Thrash Metal, packen aber auch massig andere Einflüsse in die auf „The Last Sun“ enthaltenen zehn Songs. Ein gewisser Wiedererkennungswert ist also durchaus gegeben. Auch wenn der Gesang mich oft ziemlich an Steve „Zetro“ Souza (EXODUS) erinnert. Als Beispiel sei hier „The Imposter“ genannt. Das muss jetzt ja nicht gleich schlecht sein. Leider wollen MYNDED hier teilweise zu viel und versuchen zu viele Ideen in eine einzige Nummer zu packen. Dies führt dann dazu, dass man sich wie bei „Epilogue To Existence“ ziemlich verzettelt und der rote Faden verlorengeht.
MYNDED zeigen hier durchaus gute Ansätze, benötigen aber noch ein wenig mehr Struktur beim Songwriting und eine etwas klarere Linie beim Gesang, der hier ein wenig zu sehr zwischen Thrash und Alternative Metal schwankt. (Matthias)
Bewertung:
7 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:23 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 03.05.2024